ANGST MACHT KEINEN LÄRM

Some new reviews on our demo tape:

BIERSCHINKEN
Würden wir hier Punkte vergeben, würden Mann Kackt Sich In Die Hose (im Folgenden MKSIDH) schon mal volle Punktzahl bekommen, allein für den Bandnamen. Da wir hier aber nicht Visions-Eierköppe, Rock Hard-Tussies oder die OX-Geschmackspolizei sind, gibt es keine Punkte sondern nur Fakten. Fakt 1: MKSIDH haben den besten Bandnamen den es gibt. Das Dortmunder Konglomerat hat relativ schnell nach der Debut Floppy Disc (!) dieses auf hundert Stück limitierte Tape (ehem. Kassette) nachgelegt, wobei aus drei Stücken nun neun geworden sind. Die Länge der Lieder pegelt sich im Minutenbereich ein, der Sound ist immer noch proberäumlich, was ausgezeichnet zur Musik passt. Textlich gibt es eine Schnittmenge aus „frei interpretierbar“ und typischer Deutschpunklyrik. Wer die Toten Hosen mag wird hier natürlich nicht befriedigt, aber wer die Toten Hosen mag ist auch kein echter Punker. Wie viel von dem ganzen nun Satire und wie viel echte Agitation ist, liegt im Ohr des Rezipienten. Der Redakteur jedenfalls vergibt 10 von keinen Punkten! (10/0)

GERDAS TANZCAFÉ
Mann kackt sich in die Hose - so simpel kann und muss man vielleicht auch das Cover zur "Angst macht keinen Lärm"-7" von Rachut's ehemaliger Band Angeschissen interpretieren. So geschehen bei dem HIER vorgestellten Dortmunder Quartett, dass sich diese einfache, dafür unmissverständliche Interpretation auch gleich mal auf den Bandbanner druckte. Nach ihrem ersten Demo, dass in diesem Jahr auf 3,5" Floppy Disk über Spastic Fantastic Records bzw. Yakuzzi Tapes veröffentlicht wurde, legen sie nun ein Weiteres nach, als Vorgeschmack auf ihre im Herbst über SFR und Phantom Records erscheinende Debüt-LP. Neun Songs, darunter auch die drei des ersten Demos neu aufgenommen, die sich ebenso kurz wie kakophonisch durch Deutschpunk ätzen. Angeführt von Sänger Maz, der mit seinem krächzenden Gesang etwas an die früheren Tempeau erinnert, nur dass Marek Harloff damals wahrscheinlich wirklich davon überzeugt war, er könne singen. Bei MKSIDH ist das natürlich genauso provoziert, wie die sich gegen alles auflehnenden Texte, deren kritische Kernpunkte noch zusätzlich mit reichlich Dada auf's Korn genommen werden. Und da ihr Deutschpunk sowieso noch zur Hälfte in den 80ern feststeckt, ist das auch alles erlaubt. Für Schönklang haben wir ja schließlich immer noch unsere Emo-Punks.